Das Beste für mich – Wechsel zur nächsten Generation
Wir haben in unserem Info Magazin bereits über die aktuellen Optimierungen unserer Milupa Aminosäurenmischungen informiert und dabei Fakten und Hintergründe genauer erläutert. (Hier können Sie den Artikel online nachlesen.) Heute möchten wir etwas mehr darauf eingehen, was es bedeuten kann, seine Aminosäurenmischung zu wechseln. Deshalb haben wir erneut Frau Agnes van Teeffelen-Heithoff gebeten, uns aus ihrer Erfahrung in der Praxis zu berichten. Da sie jahrelang als leitende Diätassistentin der pädiatrischen Abteilung des Universitätsklinikums Münster, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin gearbeitet hat, kann sie auf viele individuelle Fallbeispiele zurückblicken und praktische Tipps weitergeben.
Ein Beitrag von Agnes van Teeffelen-Heithoff
Welche Gründe gibt es für einen Wechsel der Aminosäurenmischung und wie funktioniert er?
Heute möchte ich mich einmal mit dem Thema des „Switchings“ (Wechsel) der Aminosäurenmischungen befassen. Es gibt viele Gründe für einen Wechsel, auch einige wichtige Argumente hierzu. Ein Wechsel von dem Produkt einer Altersgruppe auf die nächsthöhere Altersgruppe und damit eine Geschmacks- und Mengenänderung, ist ein ganz normaler und notwendiger Vorgang. Aber es kann auch eine Änderung in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe oder der Darreichungsform, etc. dazu führen, dass ein Wechsel eines Produktes erfolgt.
Einen Wechsel einer Aminosäurenmischung vorzunehmen ist besonders dann wichtig, wenn die Produkte in ihrer Zusammensetzung aktualisiert werden, zum Beispiel da es neuere Zufuhrempfehlungen für bestimmte Nährstoffe gibt. Wie in den vorherigen Ausgaben des Info Magazins zu lesen war, ist in der letzten Zeit eine Anpassung der Milupa Aminosäurenmischungen an die neuen D-A-CH-Empfehlungen für Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe erfolgt. Dies bedeutete für viele Patienten eine Umstellung von dem Vorgängerprodukt auf das aktualisierte Produkt.
Der Geschmacksumstellung stellt dabei für einige Verwender sicherlich die größte Herausforderung dar, denn die individuelle Geschmackswahrnehmung ist sehr unterschiedlich und „man hat sich ja so daran gewöhnt“. Wie schnell eine Umstellung bzw. Anpassung an einen neuen Geschmack erfolgt, ist sehr unterschiedlich. Reaktionen von „direkt – von heute auf morgen“ bis auf „Schritt für Schritt“ sind normal. Manche Kinder, aber auch einige Jugendliche und Erwachsene brauchen hierzu etwas mehr Zeit, die man ihnen auch geben sollte.
Die Welt des Geschmackssinns und der Geschmacksausprägung
Betrachten wir die Zunge, die uns hilft, zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Essen zu unterscheiden. Auf ihrer Oberfläche befinden sich Papillen mit Geschmacksknospen. Damit können wir zwischen sauer, süß, salzig, bitter und umami, dem Geschmack von Glutamat, unterscheiden. Doch die Geschmäcker sind verschieden. Denn es sind unzählige Kombinationen der fünf Grundgeschmacksrichtungen möglich, die als verschiedene Geschmackseindrücke an das Gehirn weitergeleitet werden. So wie bei einem Wurfbudenspiel Wurfgeschosse auf Dosen treffen, verhalten sich auch Geschmacksstoffe und Sinneszellen zueinander. Je nachdem, wie viele von ihnen auf welche Sinneszellen treffen, „gewinnen“ wir unterschiedliche Geschmackserlebnisse. Schmecken ist also Kopfsache.
Die zunehmende geschmackliche Empfindsamkeit hängt mit einem wachsenden Schatz an Geschmackserfahrungen zusammen und weniger mit der Entwicklung des Geschmacksinns. Jeder Bissen, den ein Kind zum ersten Mal schmeckt, bringt eine Flut neuer Sinneseindrücke mit sich. Erst allmählich bildet sich eine Art „Geschmacksarchiv“, das auch die Erkenntnis umfasst, dass uns sogar Bitteres munden und gut bekommen kann. Wir lernen, einen Geschmack wiederzuerkennen und mit anderen zu vergleichen.
Was entscheidet, ob wir etwas schmackhaft finden oder nicht?
Vor allem zwei Faktoren spielen offenbar eine große Rolle dabei, ob wir etwas schmackhaft finden oder nicht: Gewöhnung und Gefühle, also der Effekt, dass man mögen lernt, was man schon oft wahrgenommen hat. Eltern kennen das: Überraschungen auf dem Kinderteller sind äußerst unbeliebt. Doch wer seinem Kind etwas schmackhaft machen will, kann sich den Gewöhnungseffekt zunutze machen. Neue Speisen müssen kleinen Kindern etwa fünf bis zehn Mal angeboten werden. Dabei finden Kinder unter zwei Jahren mit größerer Wahrscheinlichkeit Gefallen an einem neuen Geschmack als die älteren. Es scheint erfolgversprechend, Kinder möglichst früh an bestimmte Geschmäcker zu gewöhnen und dabei etwas Geduld zu haben. Eine entspannte Atmosphäre hilft dabei. Denn ob wir einen Geschmack als angenehm in Erinnerung behalten, hängt entscheidend davon ab, ob wir uns wohlfühlen. Das Geschmacksgedächtnis befindet sich in der gleichen Hirnregion, in der auch emotionale Gedächtnisinhalte gespeichert werden. Zwingt man z.B. Kinder etwas aufzuessen, was ihnen gar nicht schmeckt, macht man genau das Verkehrte. Denn negative Erlebnisse prägen sich bekanntlich stärker ein, als viele positive zusammen.
Kinder kann man mit dem Geschmack experimentieren lassen und gegebenenfalls Schritt für Schritt eine neue Geschmacksrichtung in den täglichen Speiseplan einbringen. Nach einer Zeit gewöhnen sie sich an den Geschmack neuer Zutaten und Gerichte. Dies kann auch auf den neuen Geschmack der Aminosäurenmischung gut übertragen werden. Wenn eine direkte Umstellung von der bisherigen auf eine neue Aminosäurenmischung nicht gelingt, kann man z.B. eine kleine Portion der neuen Aminosäurenmischung zur bisherigen Aminosäurenmischung geben und nach und nach das Mischungsverhältnis zugunsten der neuen Aminosäurenmischung verändern, bis komplett auf die neue Aminosäurenmischung umgestellt ist. Dabei spielt es keine Rolle, wie viel Zeit sie hierfür benötigen.
„Switching“ ist heute allgegenwärtig
„Switching“ ist heute allgegenwärtig. Jeder möchte einen Wechsel … das Neueste … das Beste. Sei es in der Industrie, im Haushalt, in der Ernährung. Das Beste zu produzieren und dem Patienten anzubieten hat sich auch die Firma „Nutricia Metabolics“ auf die Fahne geschrieben und investiert viel Erfahrung und Wissen in ihre neuen Produkte. Das bedeutet für den Patienten, sich unter Umständen erst an den neuen Geschmack gewöhnen zu müssen. Ich hoffe meine Tipps und Anregungen sind hilfreich für die Umstellung und Anpassung an die neue Geschmackswelt!